Ungarisches Essen: 10 beliebte Gerichte und 4 Rezept Tipps

Ungarische Gulaschsuppe - © Quade - Fotolia.com
Ungarische Gulaschsuppe – © Quade – Fotolia.com

Es sind nicht nur die Zutaten, die die Charakteristiken der Küche eines Landes ausmachen, sondern auch die Zubereitungsweise spielt eine durchaus wichtige Rolle.

Während der Herrschaft des ungarischen Königs Matthias Rex wurden zahlreichen ungarische kulinarische Köstlichkeiten nicht nur in Ungarn, sondern auch in den Nachbarländern wie zum Beispiel in Österreich, Tschechien oder in der Slowakei weit verbreitet.

Die Speisen wurden in Kessel (Gulaschkessel) reichlich mit Saucen zubereitet und sehr kräftig gewürzt. Ab dem XIX. Jahrhundert wurde immer öfter Paprika in Pulverform und Zwiebel beim Zubereiten verwendet.

Die Chili-Paprika hat sich im Laufe der Zeit bis in unsere Tage hinein zu dem wichtigsten Bestandteil der ungarischen Küche entwickelt. Die Grundbestandteile der ungarischen Küche sind Fett, Paprika und Zwiebeln.

Den berühmten Speisen wie zum Beispiel Krautwickel, Paprikahuhn, Gulaschsuppe, Szegediner Gulasch ohne Chili-Pulver, Piros Arany ‚Rotes Gold’ Gulaschcreme oder Erös Pista zu zubereiten ist undenkbar.

Piros Arany ist das Rote Gold Ungarns, eine aus Gewürz und Pritaminpaprika hergestellte Speisewürze, die dem Verbraucher den Geschmack von frischer Paprika das ganze Jahr über garantiert.

Fakten über die ungarische Küche

  • Die ungarische Küche ist berühmt für ihre Verwendung von Paprika.
  • Kürtőskalács, auch als Baumstriezel bekannt, ist ein beliebtes ungarisches Dessert.
  • Ungarn hat eine lange Weinbautradition, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Ein beliebter Wein ist der Tokajer.
  • In der ungarischen Küche gibt es eine klare Unterscheidung zwischen Pörkölt und Gulasch.

10 Köstlichkeiten, die du probieren musst!

Hier tauchen wir ein in die Welt der ungarischen Küche und präsentieren euch 10 beliebte Gerichte, die eure Geschmacksknospen zum Tanzen bringen werden. Packen wir die Kochschürzen aus und legen los!

1. Gulasch – Der Klassiker, der nie enttäuscht

Starten wir mit dem ungarischen Nationalgericht schlechthin: Gulasch! Eine herzhafte Fleischsuppe mit Paprika, Zwiebeln und Gewürzen, die auf der Zunge zergeht. Ein Gedicht für jeden, der deftige Eintöpfe liebt.

Rezept für das ungarische Gulasch

Hier gibt es das Rezept für das Gulasch:

Zutaten für das Gulasch
  • 1 kg Rindfleisch (am besten aus der Schulter oder dem Nacken)
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 Paprika (am besten rot und grün für Farbexplosion)
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 EL Paprikapulver (edelsüß oder scharf – je nach Vorliebe)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Kümmel
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 3 EL Öl zum Anbraten
  • 500 ml Rinderbrühe
  • 2 EL Mehl zum Binden (optional)
So wird das Gulasch zubereitet:
  1. Fleisch vorbereiten: Das Rindfleisch in etwa 3 cm große Würfel schneiden. Ein wenig Salz und Pfeffer drüberstreuen – so beginnt die Magie!
  2. Anbraten, Baby: Das Öl in einem großen Topf erhitzen und die Fleischwürfel darin von allen Seiten scharf anbraten, bis sie eine schöne goldbraune Farbe haben.
  3. Zwiebeln und Knoblauch reinhauen: Die Zwiebeln grob hacken und den Knoblauch fein würfeln. Ab damit ins Gulasch, bis alles schön glasig ist.
  4. Paprika: Die Paprikas in Streifen schneiden und ebenfalls in den Topf werfen. Das gibt nicht nur Geschmack, sondern auch Farbe!
  5. Gewürze dazu: Paprikapulver, Lorbeerblätter, Kümmel – alles rein! Das gibt dem Gulasch den typisch ungarischen Kick.
  6. Tomatenmark einrühren: Das Tomatenmark unterrühren und kurz mitbraten. Das gibt eine schöne dunkle Farbe und intensiviert den Geschmack.
  7. Mit Brühe ablöschen: Jetzt wird’s flüssig! Mit der Rinderbrühe ablöschen und das Ganze bei mittlerer Hitze für ca. 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Zeit für einen kleinen Küchen-Tanz!
  8. Fertig oder noch nicht?: Das Gulasch ist fertig, wenn das Fleisch butterzart ist. Wer es etwas dicker mag, kann zum Schluss noch etwas Mehl einrühren.

2. Langos – Der krosse Snack für Zwischendurch

Langos, das sind frittierte Fladenbrote, die mit Knoblauchöl bestrichen und mit verschiedenen Toppings wie Käse oder Sauerrahm verfeinert werden. Perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch oder als Party-Snack. Ein gutes Rezept gibt es auf der Webseite chefkoch.de.

Langos der ungarische Party Snack
Langos der ungarische Party Snack

3. Pörkölt – Ein Fest für Fleischliebhaber

Pörkölt ist eine Art Schmorgericht, bei dem Fleisch, meist Rind oder Schwein, in einer würzigen Paprikasoße gegart wird. Zart, saftig und voller Geschmack – ein wahrer Traum für Fleischliebhaber.

Rezept für ein Pörkölt

Ein weiteres Rezept ist hier zu finden für ein ungarisches Pörkölt:

Die Zutaten für das Pörkölt
  • 1 kg Rindergulasch (alternativ auch Schweinefleisch)
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 Paprika (rot und grün für die Farbexplosion)
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 EL Paprikapulver (edelsüß oder scharf – nach eigenem Gusto)
  • 2 Tomaten
  • 2 Lorbeerblätter
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 3 EL Öl zum Anbraten
  • 500 ml Rinderbrühe
  • Optional: 1 TL Kümmel für den unverwechselbaren Geschmack
So wird das Pörkölt zubereitet:
  1. Fleisch in Form bringen: Das Fleisch in mundgerechte Würfel schneiden. Ihr wisst, je kleiner, desto schneller landet der Geschmack im Fleisch!
  2. Knuspriges Anbraten: In einem großen Topf das Öl erhitzen und das Fleisch von allen Seiten anbraten, bis es eine herrlich goldbraune Farbe annimmt.
  3. Zwiebeln und Knoblauch dazu: Die Zwiebeln grob hacken, den Knoblauch fein würfeln – rein damit in den Topf. Das zaubert die perfekte Basis für unser Pörkölt.
  4. Paprika-Party: Paprika in Streifen schneiden und ab in den Topf damit. Ein bisschen Farbexplosion kann nie schaden!
  5. Würzen nicht vergessen: Paprikapulver, Salz, Pfeffer, und wer mag, auch etwas Kümmel. Das ist der Moment, in dem sich der ungarische Geschmack voll entfaltet.
  6. Tomaten-Touch: Tomaten würfeln und hinzufügen. Die bringen eine angenehme Säure und noch mehr Geschmack.
  7. Mit Brühe ablöschen: Jetzt wird’s flüssig! Mit Rinderbrühe ablöschen und die Lorbeerblätter dazugeben. Deckel drauf und köcheln lassen.
  8. Geduld, junge Padawane: Das Pörkölt braucht Zeit, um sein volles Aroma zu entfalten. Lasst es etwa 1,5 bis 2 Stunden auf kleiner Flamme vor sich hin schmurgeln.

4. Kürtőskalács – Das süße Drehen des Glücks

Dieses Gebäck sieht nicht nur faszinierend aus, es schmeckt auch himmlisch. Kürtőskalács sind Hefeteigrollen, die über offener Flamme gebacken und mit Zucker, Zimt oder Nüssen bestreut werden. Ein süßes Abenteuer für den Gaumen.

5. Lecsó – Der vegetarische Genuss

Für diejenigen, die es gerne etwas leichter mögen, ist Lecsó die perfekte Wahl. Ein Gemüseeintopf mit Paprika, Tomaten und Paprikawurst, der nicht nur vegetarisch, sondern auch einfach köstlich ist. Auf der Seite eat.de gibt es ein Rezept.

Ungarisches Letscho
Ungarisches Letscho

6. Töltött Káposzta – Kohlrouladen mal anders

Töltött Káposzta sind gefüllte Kohlrouladen mit einer Mischung aus Hackfleisch und Reis, die in einer würzigen Tomatensoße schmoren. Herzhaft und wärmend – perfekt für gemütliche Abende.

Rezept für ein Töltött Káposzta

Hier ein weiteres ungarisches Gericht das ihr kochen könnt.

Zutaten für das Töltött Káposzta
  • 1 großer Weißkohl
  • 500 g gemischtes Hackfleisch (Rind und Schwein)
  • 1 Tasse Reis (ungekocht)
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, gepresst
  • 2 EL Paprikapulver (edelsüß oder scharf)
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Dose Tomatenstücke (ca. 400 g)
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Kümmel
  • 3 EL Öl zum Anbraten
  • Sauerrahm zum Servieren
Die Töltött Káposzta Zubereitung
  1. Kohl vorbereiten: Den Weißkohl vorsichtig vom Strunk befreien und die Blätter ablösen. In kochendem Salzwasser die Blätter blanchieren, bis sie weich sind. Abtropfen lassen.
  2. Füllung mixen: In einer Schüssel das Hackfleisch mit Reis, gehackten Zwiebeln, Knoblauch, Paprikapulver, Salz und Pfeffer vermengen. Hier entsteht der köstliche Kern!
  3. Wickeln, wickeln, wickeln: Ein wenig von der Füllung in jedes Kohlblatt legen und einrollen. Das wird euer kleines Krautkunstwerk!
  4. Anbraten, ihr kleinen Köstlichkeiten: In einem großen Topf Öl erhitzen und die gefüllten Kohlblätter kurz von allen Seiten anbraten, bis sie goldbraun sind.
  5. Tomaten-Tanz: Tomatenmark hinzufügen und kurz mitbraten. Dann die Tomatenstücke, Lorbeerblätter und Kümmel einrühren.
  6. Schmurgeln lassen: Die gefüllten Kohlblätter in den Topf setzen und mit Wasser auffüllen, bis sie bedeckt sind. Das Ganze bei niedriger Hitze für ca. 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen.
  7. Fertig ist das Meisterwerk: Wenn die Krautwickel schön weich sind, könnt ihr sie aus dem Topf nehmen. Mit Sauerrahm servieren und genießen!

7. Halászlé – Der Fischgenuss aus dem Topf

Fischliebhaber aufgepasst! Halászlé ist eine würzige Fischsuppe, die mit verschiedenen Süßwasserfischen zubereitet wird. Ein echtes Highlight für alle, die den Geschmack des Wassers lieben. Diese Art von Fischsuppe wird in einem ungarischen Fischsuppenkessel über offenem Feuer zubereitet.

Hier wird eine ungarische Fischsuppe gekocht.

8. Palacsinta – Süße Pfannkuchenfreude (Palatschinken)

Palacsinta sind ungarische Pfannkuchen, die sowohl herzhaft als auch süß gefüllt werden können. Mit Marmelade, Nüssen oder Schokolade – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auf der Seite kochbar.de gibt es ein passendes Rezept.

9. Rakott Krumpli – Der Kartoffelauflauftraum

Ein einfacher, aber köstlicher Kartoffelauflauf mit Wurst, Eiern und Sauerrahm. Rakott Krumpli ist Soulfood vom Feinsten und lässt sich prima vorbereiten – perfekt für stressfreies Schlemmen.

Rezept für ein Rakott Krumpli

Hier gibt es das ungarische Rezept zum nachkochen.

Die Rakott Krumpli Zutaten
  • 1 kg Kartoffeln, festkochend
  • 300 g geräucherter Speck
  • 1 Zwiebel
  • 4 Eier
  • 250 ml Sauerrahm
  • 200 g geriebener Käse (z.B., Emmentaler)
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 2 TL Paprikapulver (edelsüß oder scharf)
  • 3 EL Öl zum Anbraten
Wie wird das Rakott Krumpli zubereitet
  1. Kartoffel-Kunst: Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Das ist der Grundstein unseres schichtbaren Meisterwerks.
  2. Speckige Angelegenheit: Den geräucherten Speck in kleine Würfel schneiden und mit etwas Öl in einer Pfanne anbraten, bis er knusprig ist.
  3. Zwiebelzauber: Die Zwiebel fein hacken und zum knusprigen Speck hinzufügen. Gemeinsam schön glasig braten.
  4. Eimix-Magie: In einer Schüssel Eier, Sauerrahm, Paprikapulver, Salz und Pfeffer vermengen. Das wird unsere köstliche Verbindungsschicht.
  5. Schicht für Schicht: In einer gefetteten Auflaufform abwechselnd Kartoffelscheiben, Speck-Zwiebel-Mischung und geriebenen Käse schichten. Jede Schicht leicht salzen und pfeffern.
  6. Ei-Überfluss: Die Eimischung über den Kartoffelschichten gleichmäßig verteilen. Das sorgt für die cremige Bindung.
  7. Ab in den Ofen: Den Rakott Krumpli im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Celsius etwa 40-50 Minuten goldbraun backen.

10. Dobos Torte – Das süße Meisterwerk

Abschließend dürfen wir die Dobos Torte nicht vergessen. Schicht für Schicht ein Traum aus knusprigem Teig und zarter Schokoladenbuttercreme – ein süßes Meisterwerk, das jede Kaffeetafel veredelt.

Die regionalen Unterschiede beim ungarischen Essen

Die ungarische Küche zeichnet sich durch herzhafte, würzige Gerichte aus, die oft von Paprika, Knoblauch und verschiedenen Gewürzen geprägt sind. Hier sind einige der regionalen Unterschiede beim Essen in Ungarn:

Budapest und Umgebung

  • Die Hauptstadt Budapest beeinflusst viele regionale Gerichte. Hier findet man eine Mischung aus traditionellen ungarischen Speisen und internationalen Einflüssen.
  • Gulaschsuppe und Pörkölt (Eintopf mit Fleisch und Zwiebeln) sind in dieser Region besonders beliebt.

Puszta (Die Große Ungarische Tiefebene)

  • Die Puszta ist für ihre Viehzucht bekannt, daher spielen Fleischgerichte eine große Rolle. Gulasch ist hier oft eine rustikale Variante mit Rindfleisch und Gemüse.
  • Die Verwendung von Paprika ist in dieser Region besonders ausgeprägt.

Westungarn (Transdanubien)

  • Hier ist Fisch, insbesondere in den Gebieten um den Plattensee (Balaton), sehr beliebt. Fischsuppen wie der Halászlé (Fischsuppe) sind charakteristisch.
  • Töltött Káposzta (Gefüllter Krautwickel) ist ein weiteres traditionelles Gericht dieser Region.

Eger und Umgebung

  • Eger ist bekannt für seine Weine, und die Region ist stolz auf ihre Wein- und Esskultur.
  • Hier sind Eintöpfe wie Szilvás Gombóc (Zwetschkenknödel) und Lecsó (Paprika-Gemüse-Eintopf) beliebt.

Debrecen und Umgebung

  • In Debrecen und Umgebung sind Wurstwaren, insbesondere die Debrecener Wurst, weit verbreitet. Sie werden oft gegrillt oder in Eintöpfen verwendet.
  • Hortobágyi Palacsinta, gefüllte Pfannkuchen mit Fleischfüllung, stammen ebenfalls aus dieser Region.

Szeged und Umgebung

  • Szeged ist bekannt für seinen Paprika, und die lokale Küche spiegelt dies wider. Szegediner Fischsuppe ist ein Beispiel für die Verwendung von Paprika in dieser Region.
  • Die Gegend ist auch für Szegediner Gulasch bekannt.

Tipp: Die beliebte und scharfe Paprikapaste zum Essen servieren

Erös Pista (Starker Stefan) ist der Name für eine Paste aus püriertem Gewürzpaprika und Salz. Der Begriff “Erös Pista” wird in der ungarischen Küche zu Suppen und Fleischgerichten verwendet. Erös Pista wird nur aus Original ungarischem Gewürz-Paprika hergestellt.

Ausserdem verwendet man in Ungarn beim Kochen oft zum Beispiel Knoblauchcreme hergestellt aus frischem Knoblauch oder die Gewürzmischung ‚Flekken’ oder ‚Magyaros’. Flekken ist eine Mischung aus Salz, Paprikapulver und Pfeffer. ‚Magyaros’ hat die gleichen Zutaten wie Flekken, es kommt aber zusätzlich auch frisch gemahlene Chilipulver dazu.

Guten Appetit und möge euch dieser herzhafte Genuss in eine Welt des kulinarischen Komforts entführen! 🍲🇭🇺

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